Konjunkturbarometer Februar: Industrierezession setzt sich fort
Das Konjunkturbarometer zeigt nach unten, vor allem der Maschinenbau und die Automobilbranche schwächeln.
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt nach unten. Der Wert für das erste Quartal ist im Vergleich zum Januar um knapp vier auf nun 89 Punkte gefallen, berichtet das DIW. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 um einen knappen Zehntelprozentpunkt gegenüber dem vorangegangenen Vierteljahr zulegen. Hinzu komme die Ausbreitung des Corona-Virus, die Lieferketten störe und das Ausgabeverhalten privater Akteure vielerorts vorübergehend empfindlich dämpfen könne.
„Bisher ist der Corona-Effekt aber unklar und nicht zu beziffern“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Fest steht nur: Die exportabhängige deutsche Industrie wäre bei einer anhaltenden weltweiten Ausbreitung des Virus besonders betroffen – etwa, wenn es zu Lieferengpässen bei aus China bezogenen Vorleistungsprodukten kommt.“ Zuletzt hätten sich die Aussichten – etwa die Auftragseingänge oder die Produktionspläne – hierzulande aber wieder etwas aufgehellt.
Die ersten drei Monate dieses Jahres würden jedoch unabhängig vom Corona-Virus etwa im Maschinenbau und der Automobilbranche schwächer ausfallen als vermutet. Die Industrie insgesamt wird in der Rezession verbleiben, prognostiziert das DIW. Dagegen bleibe der Konsum der privaten Haushalte in Deutschland ein Treiber der Konjunktur: „Der private Verbrauch dürfte spürbar ausgeweitet werden: Die Lohneinkommen steigen weiter merklich und der Staat entlastet die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erneut“, so Simon Junker, DIW-Experte für die deutsche Wirtschaft. Die Umsätze der konsumnahen Dienstleister dürften deswegen kräftig zulegen.