Deutsche Wirtschaft mit positiven Aussichten

Die deutsche Wirtschaft soll nach Pandemie-bedingten Rückschlägen in 2021 und 2022 wieder zulegen.

Die deutsche Wirtschaft erwartet nach krisenreichen, pandemiebedingten Rückschlägen einen Aufmarsch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum dritten Quartal 2021. Laut Prognosen des IfW Kiel soll das BIP in diesem Zeitraum um 3,9% zulegen. Im Jahr 2022 rechnet das IfW sogar mit einem Anstieg um 4,8%. 

Zeichen stehen auf Expansion

Für das Gesamtjahr 2021 rechnen die Volkswirte mit einer Inflationsrate von ca. 2,6 Prozent. Dabei ist das Klimapaket der Bundesregierung für 0,4 Prozentpunkte der Teuerung verantwortlich, die Erhöhung der Mehrwertsteuer schlägt mit 1,2 Prozentpunkten zu Buche.

Arbeitslosenquote sinkt

Während die Wirtschaft sich erholt, sinkt auch die Arbeitslosenquote. Im Jahr 2022 soll sie von 5,8% auf 5,3% fallen. 

Hohe Konsumausgaben

Das stark von der Corona-Krise getroffene Hotel- und Gastronomiegewerbe darf aufgrund eines Erstarkens der privaten Konsumausgaben positiv in die Zukunft blicken. Im Jahr 2021 erwartet das IfW einen Anstieg bei den privaten Konsumausgaben um 2,4%. Im Jahr 2022 sogar um 8,2%.

Industrie noch gehemmt

Die Auftragslage in der Industrie weist einen massiven Anstieg auf. Jedoch bremsen Lieferengpässe die positive Entwicklung. Erst zum Ende des Jahres rechnet das IfW damit, dass die gute Auftragslage sich in den Ergebnissen der Industrie widerspiegelt.

„Produktionshemmnisse stehen einem noch stärkeren Aufschwung im Wege, was die Preise treibt“, sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths.

Anstieg der Baupreise

Mit Lieferengpässen hat auch die Bauwirtschaft zu kämpfen. Dies führt dazu, dass die Bauinvestition im laufenden Jahr nur gering zulegen: um 2% in 2021 und um 2,5% in 2022. Die Baupreise hingegen sollen um 4% ansteigen.

Schuldenstand für Deutschland

Die öffentlichen Haushalte werden Jahresende 2021 ein Minus von 175 Mrd. EUR aufweisen, kalkuliert das IfW. Dies entspricht ca. 5% des BIP. Damit steigt Deutschlands Schuldenstand auf 70%. Im nächsten Jahr rechnet das IfW mit einem Rückgang des Defizits auf rd. 52 Mrd. EUR bzw. 1,4 % des BIP, der Schuldenstand soll auf 67% sinken.