Wirtschaft stärker als erwartet

Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich besser als noch im Winter erwartet. Die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt wurden deshalb nach oben korrigiert. 

Das IfW Kiel wirft einen positiven Blick auf die wirtschaftliche Zukunft in Deutschland. Der BIPZuwachs für 2021 wurde von 3,1 % auf 3,7 % korrigiert. Auch für 2022 wurden die Werte angehoben. Grund hierfür sind gute Auslandsgeschäfte und eine starke US-Wirtschaft. Auch die mögliche Erfüllung der Impfziele bis zum Sommer lässt vor allem im zweiten Halbjahr auf eine verbesserte Wirtschaftslage hoffen, so das IfW.

Deutschland verliert 340 Mrd. EUR

Allerdings macht der Einbruch des privaten Konsums aufgrund des anhaltenden Lockdowns der Wirtschaft immer noch zu schaffen. So schätzen die Forscher den gesamten Wertschöpfungsverlust für die Jahre 2020 bis 2022 auf 340 Mrd. EUR. Die Arbeitslosigkeit bleibt jedoch niedrig. Dies ist vor allem auf das Kurzarbeit-Modell zurückzuführen.  

Deutschland nicht ausreichend vorbereitet 

Mit der zu erwartenden Erholung fällt auch die Begründung für weitere Verschuldung des Staates weg. „Das strukturelle Defizit des Staates fällt im kommenden Jahr um 40 Mrd. EUR zu hoch aus. […] Hierauf ist das Land unzureichend vorbereitet, die Verteilungskonflikte dürften sich daher in der nächsten Legislaturperiode erheblich verschärfen.“, sagt IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. Trotz der verbesserten Erwartungen für die Wirtschaft bleibt also abzuwarten, wie schnell sich Deutschland von der Pandemie erholen kann.  

BMWi: 1,5 Mrd. EUR für die Fahrzeugindustrie

Unternehmen können in Kürze Fördergelder für Investitionen, Forschung und Entwicklung sowie regionale Vernetzung in der Fahrzeugindustrie beantragen.

Das Förderprogramm „Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie steht. Es umfasst vier Förderrichtlinien und einen Förderumfang von insgesamt 1,5 Mrd. EUR für die Jahre 2021 bis 2024.

Transformation durch Investition

Im Jahr 2020 waren bereits erste Projekte im Umfang von 44 Mio. EUR gestartet. Konkret unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit vier neuen Förderrichtlinien die deutsche Fahrzeugindustrie auf dem Weg in eine digitale und nachhaltige Zukunft. Ziel ist, mit Investitionen die Transformation der Branche voranzutreiben: in den Bereichen autonomes Fahren, digitalisierte und nachhaltige Produktion, Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle und beim Umstieg auf alternative Antriebe.

„Mit dem neuen Förderprogramm geben wir einen milliardenschweren Investitionsimpuls für Fahrzeughersteller und Zulieferer.“

Fit für die Zukunft

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erklärt: „Mit dem neuen Förderprogramm geben wir einen milliardenschweren Investitionsimpuls für Fahrzeughersteller und Zulieferer. Damit machen wir den Automobilstandort Deutschland fit für die Zukunft und sichern gute Arbeitsplätze und digitales Know-how in der deutschen Fahrzeugindustrie. Gerade kleine und mittlere Zulieferunternehmen können von der Förderung profitieren und mit innovativen Technologien die Mobilität der Zukunft vorantreiben“.

2021: 400 Mio. EUR für Investitionsförderung

In diesem Jahr stehen insgesamt rund 600 Mio. EUR zur Verfügung, davon 400 Mio. EUR für Investitionsförderung. Infos zur Antragstellung werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Geschäftsklima hat sich verschlechtert

Laut ifo Institut für Wirtschaftsforschung hat sich das Geschäftsklima im Januar verschlechtert.

Der Geschäftsklimaindex ist im Januar 2021 um 2,1 Punkte auf 90,1 Punkte im Vergleich zum Dezember 2020 gefallen. Dies gab das ifo Institut für Wirtschaftsforschung Ende Januar bekannt.

Laut ifo bewerten deutsche Unternehmen aus Dienstleistungssektor, Handel und Bauhauptgewerbe das Geschäft pessimistisch und sehen auch negativ in die Zukunft. Das insbesondere aufgrund des zweiten Lockdowns.

Einen Lichtblick für die Zukunft erkennt einzig das verarbeitende Gewerbe, auch wenn die Branche die aktuelle Lage ebenfalls schlechter als im Vormonat bewertete. Die positiven Aussichten folgert das verarbeitende Gewerbe aus der gestiegenen Kapazitätsauslastung 1,6 % auf 81,8 %.

Der Geschäftsklimaindex zeigt die Zukunftserwartungen von Unternehmen an. Die Konjunkturumfrage führt monatlich das ifo Institut durch.