Mittelständler nutzen Zukunftstechnologien zu wenig

Laut einer Studie nutzen deutsche Mittelständler digitales Hightech zu wenig. Damit riskieren sie, in Zukunft ihren Wettbewerbsvorteil zu verspielen.

Mittelständische Unternehmen nutzen digitale Zukunftstechnologien weniger als gedacht. Das ist das Ergebnis einer Studie der WHU in Vallendar in Kooperation mit der Beratungsgesellschaft Andersch AG, berichtet das Handelsblatt. Demzufolge geben 55 Prozent der befragten Mittelständler an, beim Thema digitale Transformation gut aufgestellt zu sein. Doch tatsächlich eingesetzt werden Zukunftstechnologien weitaus weniger, so das Ergebnis der Studie. Die Unternehmen setzen bisher vor allem auf Standard- und fortgeschrittene IT statt Hightech.

So gaben 38 Prozent der Befragten an, Cloud Computing und etwa 20 Prozent Big-Data-Anwendungen zu nutzen. Instrumente der vorausschauenden Instandhaltung, der sogenannten „predictive maintenance“, nutzen nur 18 Prozent. Industrie 4.0 Anwendungen wie etwa miteinander kommunizierende Maschinen ca. 13 Prozent. Anwendungen für virtuelle oder erweiterte Realität setzen neun Prozent und künstliche Intelligenz lediglich fünf Prozent der befragten Mittelständler ein.

„Erst wenn der Einsatz der Technologie überzeugt und sie sich auch rechnet, investierten Mittelständler.“

Laut der Studienleiterin Nadine Kammerlander seien die Ergebnisse der Studie dem Ruf des Mittelstands entsprechend. Erst wenn die Mittelständler vom Einsatz einer Technologie überzeugt seien, und glaubten, dass sie sich auch rechnet, investierten sie.

In der aktuellen Phase der digitalen Transformation sei dies aber womöglich zu spät, so Kammerlander. Im Ergebnis fehlten dem Mittelstand eigene Erfahrungen mit neuen Trends und Technologien. Dadurch könnte die Mehrheit der Unternehmen ihren Wettbewerbsvorteil in Zukunft verspielen. Die Lösung könnte sein, zu kooperieren und sich nach strategischen Partnern umschauen.

Die Studie unterscheidet zwischen verschiedenen Stufen der Digitalisierung: die Nutzung von Basis-IT, fortgeschrittener IT, moderner IT-Nutzung sowie von Zukunftstechnologien. Für die Studie befragt wurden insgesamt ca. 700 Unternehmen.