Innovative Messeinheit für saubere Luft in Innenräumen
Umwelt- und gesundheitsbewusstes Leben ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Vermeidung von Luftverschmutzung rückt hierbei in den Mittelpunkt. Ein gern verschwiegenes, gesundheitsrelevantes Thema ist die Feinstaubkonzentration in Innenräumen. Spezialisten weisen darauf hin, dass die Feinstaubkonzentration im Inneren bis zu 50-fach höher liegen kann als im Freien.
Eine Lösung muss her. Denn die meisten Menschen verbringen bis zu 90 % ihres Lebens in Innenräumen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass eine dauerhafte Feinstaubbelastung zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann.
Das Umweltbundesamt schätzt, dass ca. 47.000 Todesfälle jährlich in Deutschland auf Feinstaub zurückzuführen sind.
Angesichts dieser Gesundheitsgefahren kommt den Gebäudetreibern eine Schlüsselrolle zu. Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) wirken dieser Problematik entgegen. Die Filter in diesen Anlagen verfügen über eine spezielle Reinigungsfunktion der Zu- und Abluft.
Durch das Zählen von Betriebsstunden oder Messen eines Druckabfalls wird der Filterwechselzeitpunkt prognostiziert. Wechselnde Umgebungsbedingungen erschweren jedoch die genaue Bestimmung eines Filterwechsels. Der optimale Zeitpunkt war bis dato ungenau.
Der Filterersatz in RLT-Anlagen kostet mehrere hundert Euro und muss als Sondermüll entsorgt werden. Ein verfrühter Wechsel des Filters zieht daher ökologische und wirtschaftliche Schäden mit sich. Ein zu später Wechsel führt wiederum zu einer Ausbreitung von Schadstoffen in der Raumluft. Wenn es zu einer extremen Überbelastung kommt, reißt der Filter und die RLT-Anlage muss meist für mehrere tausend EUR gereinigt werden.
Die Idee
Es muss eine Messeinheit entwickelt werden, welche den optimalen Filterwechsel-zeitpunkt eines Taschenfilters in RLT-Anlagen bestimmen kann.
Die Lösung
Die Lösung ist eine Messeinheit (mit ScanTEC bezeichnet), die den optimalen Filterwechselzeitpunkt eines Taschenfilters in RLT-Anlagen signalisiert.
Hierbei werden Partikel wie Feinstaub, Hausstaub, Milbenstaub, Zigarettenrauch, Sporen, Pollen und Allergene im Luftkanal ab einer Partikelgröße von 0,3 μm im Temperaturbereich von -20°C bis 85°C erkannt.
Dadurch ist es möglich, den Verschmutzungsgrad der einzelnen Filter zu bestimmen und den idealen Zeitpunkt für einen Filterwechsel zu identifizieren. Dieser wird durch Festlegen einer maximalen Obergrenze von Partikelanzahl der zu den Filtern passenden Größe bestimmt. Die Identifikation hat den Vorteil, nur einen Filter, statt den kompletten Filtersatz wechseln zu müssen. Diese Messeinheit soll im Neubau von RLT-Anlagen und bei der Nachrüstung bestehender RLT-Anlagen eingesetzt werden.
Der Prozess
Bei dem Kooperationsprojekt arbeiteten die Firmen Modernisierung-Sanierung-Ausbau GmbH und Triona – Information und Technologie GmbH zusammen. Die Projektpartner widmen sich jeweils einem eigenen Teilbereich im Projektvorhaben.
Ip M Innovationspartner Mittelstand sorgte bei diesem umfangreichen Projekt für die nötige Koordination unter den Projektpartnern.
Das Ergebnis
Dank der Messeinheit ScanTEC ist es möglich, den optimalen Filterwechselzeitpunkt eines Taschenfilters zu identifizieren.
Der Schadstoffgehalt im Innenraum wird minimiert durch zeitgenaue Filterwechselbestimmung.
Es besteht eine Kostenersparnis dank erkennbarem Filtersatz. Einem Gesamtaustausch wird entgegengewirkt, ebenso einem falsch terminierten Filterwechsel.
Gefördert durch
Entwicklungszeitraum
01/2018 bis 12/2019
Gesamtinvestitionen
ca. 615.000 EUR
Fördersumme
ca. 290.000 EUR
Innovation
Optimierung der Filtertechnik bei Raumlufttechnischen-Anlagen
Motivation
Effizienzsteigerung, Kosteneinsparung